Ableitung von Ökosystemdienstleistungen aus Bodenwasserhaushaltsparametern unter Berücksichtigung des Klimawandels für Trinkwasserschutzgebiete am Bespiel der Region Bühl

BioWaWi, Tino Degenhardt
Das Untersuchungsgebiet des KIT beinhaltet drei große Wasserschutzgebiete, die in dem Projekt von besonderer Bedeutung sind

Ökosystemdienstleistungen stellen einen großen Nutzungsfaktor für den Menschen dar. Der Erhalt und Schutz der Biodiversität ist ein wichtiger Aspekt, der daraus resultiert. Das BioWaWi-Projekt (Biodiversität und Wasserwirtschaft, biowawi.info) beschäftigt sich mit der Fragestellung, inwiefern die Biodiversität in Trinkwasserschutzgebieten ein wichtiger Teil für die Wasserwerke in Zeiten zunehmender Dürreperioden, Hitzewellen und Wasserentnahmemengen darstellen. Mit dem Ziel der Übertragbarkeit der Ergebnisse auf andere Trinkwasserschutzgebiete soll so ein Handbuch für andere Wasserwerke entstehen.

Das Untersuchungsgebiet für das KIT erstreckt sich von der Autobahn A5 bei Bühl bis hoch zur Bundesstraße B500 im Schwarzwald über drei große Wasserschutzgebiete Balzhofen, Landmatt und Kappler Wald sowie das Naturschutzgebiet Waldhägenich (siehe Abbildung). Das Modellgebiet beginnt bereits am Rhein. Neben einer detaillierten Biotoptypenkartierung, einer App-Etablierung zur Bestimmung von Insekten- sowie Vogelarten ist unter anderem eine flächendeckende Bodenkartierung mit einem Pürckhauer sowie Baggerschürfen geplant. Die Bodenkartierung soll Aufschluss geben über die Bodenbeschaffenheit in Bezug auf Bodenwasserhaushaltsparametern. Mit Kenntnissen über Durchlässigkeitsbeiwerten, organischen Kohlenstoffgehalten und zahlreichen weiteren Parametern, die in-situ und im Labor bestimmt werden, wird die Relevanz des Bodens in Bezug auf die Trinkwasserqualität eruiert und bewertet. Zusätzlich dienen Grundwasserbestandsmessgeräte dem Feststellen von Schwankungen im Grundwasser. Inwiefern Schwankungen mit dem Niederschlag korrelieren, soll mittels Wetterstationen herausgefunden werden. Diese werden unter anderem die Lufttemperatur und -feuchte sowie die Niederschlagsmenge messen. Des Weiteren werden Bodenfeuchtesensoren installiert, um tiefenabhängig die Temperatur- und Feuchteentwicklung im Boden beobachten zu können.