Landsenkung und Grundwasserversalzung im Mekong Delta

  • Betreuung:

    Prof. Franz Nestmann, Prof. Stefan Norra

  • Bearbeitung:Felix Dörr

Das Mekong Delta (MD), Lebensraum für ca. 17 Mio. Menschen, sieht sich seit einigen Jahren mit zunehmend existenzbedrohenden Umweltveränderungen, insbesondere Landsenkung und Grundwasserversalzung, konfrontiert. Als einer der Hauptgründe hierfür wird die starke Grundwasserentnahme vermutet. Im Rahmen der Promotion werden durch innovative Messtechnik neue Daten zu tiefendifferenzierten Landsenkungsraten, zum Aufbau der Grundwasserleiter sowie zu Grundwasserbeschaffenheit, -alter und -dynamik erhoben und ausgewertet, welche als Grundlage für die Entwicklung eines umfassenden Prozessverständnisses der Landsenkung und Grundwasserversalzung im MD dienen. Auf Basis dieser Daten wird ein 3D-Landsenkungs– und Grundwassermodell erarbeitet, mit welchem die Dynamik von Landsenkung und Grundwasserversalzung infolge von Grundwasserentnahme und Klimawandel untersucht wird. Das Modell wird für Berechnungen von Zukunftsszenarien angewendet, um den weiteren Einfluss des Klimawandels sowie die Wirksamkeit gegensteuernder Maßnahmen, z.B. gezielte Grundwasseranreicherung (Aquifer Storage and Recharge) bewerten zu können. Das erarbeitete Prozessverständnis sowie die Modellberechnungen bilden somit eine wichtige Grundlage für die Planung einer nachhaltigen Wasserressourcenbewirtschaftung im MD. Die grundlegenden Erkenntnisse zum Prozessverständnis sind auch auf andere Deltagebiete weltweit adaptierbar und können somit zur Klärung vergleichbarer Fragestellungen in anderen Deltagebieten beitragen.

Felix Dörr

Im südlichen Mekong Delta übersteigt der Effekt der Landsenkung den des Meeresspiegelanstieg deutlich. In welchen hydrogeologischen Schichten die maßgeblichen Landsenkungsprozesse stattfinden und welche Rolle die Grundwasserentnahme dabei spielt ist derzeit noch nicht geklärt. Auch die Ursache der festgestellten Grundwasserversalzung ist unklar – neben der meerbürtigen Salzwasserintrusion kann hierfür auch tiefes, salzhaltiges Paleo-Grundwasser die Ursache sein.