Energie- und Stoffstrom im Oberrheingraben

Michele Jungmann, Thermalwasser, Oberrheingraben
Großer Sprudel in Bad Nauheim
Michele Jungmann, Thermalwasser, Oberrheingraben
Thermalquelle Chaudefontaine in den Vogesen (links) & Thermalquelle in Baden-Baden (rechts)

Im Rahmen des Projekts „Energie- und Stoffstrom im Oberrheingraben (ESOG): ein systemischer Ansatz zur Beschreibung des Hydrothermalregimes in Grabenstrukturen“, gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG, Projektnummer: 435358664), soll anhand geochemischer und mineralogischer Analysen, das vollständige Hydrothermalsystem des Oberrheingrabens untersucht werden. Durch chemische Analysen verschiedener geothermischer Fluide aus Geothermiekraftwerken und Thermalbädern sind hohe Konzentrationen rohstoffkritischer Elemente, z.B. Lithium, aber auch gesundheitsschädlicher Elemente, z.B. Arsen, bekannt. Aufgrund der Bedeutung des Lithiums für die fortschreitende Digitalisierung, Elektromobilität oder der Verwendung regenerativer Energien, könnten die geothermischen Fluide des Oberrheingrabens als Rohstoffquelle dienen. Um ein besseres Verständnis für die Herkunft dieser Elemente entwickeln zu können, sollen die Reservoirgesteine, geothermischen Fluide und Ausfällungen verschiedener Aquifere untersucht werden und mit den Paläofluiden der hydrothermalen Erzlagerstätten des Schwarzwaldes und der Vogesen verglichen werden.

Eine ganzheitliche Betrachtung ist notwendig, da beide Systeme bisher nur unabhängig voneinander und in einem sehr kleinräumigen Maßstab untersucht wurden. Des Weiteren ist nur wenig über die Spurenelementzusammensetzung der verschiedenen Fluide bekannt. Aus den gewonnenen Daten sollen u.a. geochemische Parameter entwickelt werden.