Die Rolle mikrobiogeochemischer Prozesse bei der Freisetzung von As aus den Aquifer-Sedimenten der Bengalischen Delta Ebene (BDE): Ein experimenteller Ansatz

Motivation

In der Bengalischen Deltaebene (BDE) gefährden hohe As Gehalte im Grundwasser die Gesundheit von Millionen Menschen. In den letzten Jahren wurden erhebliche Fortschritte im Verständnis der geochemischen Hintergründe dieser Katastrophe erzielt, jedoch ist der Mechanismus der Entstehung und die eigentliche Ursache der hohen As-Gehalte im Grundwasser nach wie vor unklar. Dies erschwert die Ausarbeitung effizienter Maßnahmen für den Schutz der Bevölkerung. Obwohl viele Argumente dafür sprechen, dass die Freisetzung des As aus den Sedimenten des BDE im wesentlichen durch mikrobielle Prozesse gesteuert wird, wurde dieser Ansatz bisher nicht systematisch untersucht.

In diesem von DFG und BMZ finanzierten Gemeinschaftsprojekt wollen Mikrobiologen (IBA, Universität Karlsruhe (TH)), Chemiker (Department of Chemistry, University of Kalyani (DCKU)), Geochemiker und Geologen (IMG, Universität Karlsruhe (TH) in enger Zusammenarbeit durch gemeinsame Gelände- und Labor-Experimente dieser Frage nachgehen. Grundwasser- und Sediment-Proben aus Bohrungen sollen aus geochemischer und mikrobiologischer Sicht detailliert charakterisiert werden. Die Mobilisierung des As aus diesen Sedimenten durch mikrobiell gesteuerte Redoxprozesse wird unter Einsatz unterschiedlicher Bakterienstämme mit Hilfe von Säulenversuchen untersucht. Vor Ort sollen Absenk- und Injektionstests kombiniert mit einem zweijährigen, zeitlich hochaufgelösten hydrochemischen Monitoring die Zusammenhänge zwischen intensiver Grundwassergewinnung, Luftzutritt im Aquifer, mikrobieller Tätigkeit und hohen As-Gehalten im Grundwasser untersuchen.